Charity Kabarettabend Flo & Wisch

Mittwoch, 16. März 2016

 Übergabe des Reinerlöses des Charity-Kabarettabends 2016 durch Präsident Christian Klug und Frd. Gerhard Säckl an den Sozialfonds des Gymnasiums Klosterneuburg vertreten durch Dir. Mag. Robert Donner und Elternobfrau Bieni Veyder-Malberg.

 

Der Kabarettabend war schon in der Vorbereitung von einer lustigen Stimmung gekennzeichnet. Viele Mütter aus dem Elternverein, sowie Schüler unter der Leitung von Fr. Prof Marx halfen mit, Speisen und Getränke - auch mit den excellenten, selbst zubereiteten Kuchen - vorzubereiten, bzw. die Tische und die Bühne der Babenbergerhalle zu dekorieren. Schüler des Gymnasiums waren dann bei der Veranstaltung selbst auch für das leibliche Wohl, egal ob an der Verkaufstheke oder an der Kassa, oder beim Abräumen der Tische, zuständig. Alles funktionierte perfekt.

Diese schon sehr positive Stimmung schlug auch die Karettisten, Flo & Wisch, über. Von Anfang an, brillierten die beiden Jung-Kabarettisten, Gewinner des Wiener Kabarettfestivals 2014, Finalisten der Großen Chance des ORF 2012, mit ihrem aktuellen Programm Ameriga.   

Zwei einfache Sessel und ein E-Piano, auf dem eine winkende Chinakatze steht - mehr brauchen Flo & Wisch nicht auf der Bühne. Zugegebenermaßen kommt gleich zu Beginn des Stückes noch ein besonders hässlicher Koffer als Requisit hinzu. Der Koffer ist schon gepackt und er gehört Wisch. Denn er hat vom Manager erfahren, dass Flo & Wisch für einen Auftritt in Amerika gebucht wurden. Flo ist skeptisch und glaubt nicht, dass sich auf der anderen Seite der Welt jemand für sie interessiert. Außerdem hat er als eingefleischter Wiener schon Heimweh, wenn er nach Mannswörth am Rande Wiens fährt. Wisch hingegen ist begeistert, denn er will in Amerika groß rauskommen. Weiters kann Wisch die Sprache schon, denn Steirisch und Englisch sind ja praktisch dasselbe. Flo klärt seinen steirischen Freund darüber auf, dass man nicht Amerika, sondern "Ameriga" sage. In diesem Moment wird die Bühne schwarz, die beiden Kabarettisten frieren ein und aus dem Off ist ein Nachrichtenbeitrag über den Sprachfehler vieler im Osten lebenden Österreicher bezüglich Konsonanten zu hören. Diese werden nämlich meist zu weich ausgesprochen, was Wörter bis zur Unverständlichkeit verändern kann. "Wussten Sie, dass etwa 56% der Betroffenen einen "Greissaal" für einen Gemeinschaftsraum in einem Altersheim halten?"

Die Konsonantenverweichlichung und das Thema Amerika ziehen sich durch das ganze Programm. Zwischendurch schneiden die beiden Kabarettisten aber auch zahlreiche andere Themen an und sind dabei hochaktuell. So verarbeiten sie den aktuellen Trend zur veganen Ernährung, gewisse Politiker, Selfies, Dislikebutton und die moderne "Posting-Gesellschaft" ("Interessiert mich nicht") in witzige Liedtexte.

Diese sind voller Schmähs, die man dank des guten Gesangs auch perfekt versteht. Die Musik schreiben Flo & Wisch allerdings nicht selbst, hier bedienen sie sich bekannter Klassiker. So werden zu Beginn des Stückes beispielsweise "Englishman In New York" und "Kids In America" umgedichtet. Im Laufe des Programms wendet sich ihre Stimmung und nach dem Abarbeiten einiger Amerika-Klischees, wenden sich die Kabarettisten Österreich zu. Dies spiegelt sich auch in der Musik wider. Als Zugabe geben sie dann gar ein umgedichtetes Wienerlied und Highlights aus dem Weihnachtsprogarmm zum Besten. Auch die Präsentation der Lieder garantiert Lacher. Flo bleibt zwar meist am Piano, hat aber keine Angst vor Grimassen und Wisch fetzt ständig über die Bühne und zeigt lustige, kreative Tanzeinlagen.

Die beiden jungen Kabarettisten waren kreativ, witzig, aktuell und sympathisch. Wie Flo es während des Programms feststellt: "Wisch, deine Schokoladenseite bin ich". So begabt beide Kabarettisten einzeln sein mögen, gemeinsam und mit Fortdauer des Abends  liefen sie zur Höchstform auf und zogen Jung und Alt in ihren Bann.